Geschichte des Ordens in der Schweiz
Nach den heute auffindbaren Überlieferungen beginnt die Geschichte der Lazariter in der Schweiz im Jahre 1197 mit der Erbauung des Lazariterhauses am Kloster in Seedorf. Das Kloster in Seedorf ist das älteste Urner Kloster und zudem das einzige, dessen Ursprünge ins Mittelalter zurückgehen. In der Schweiz gab es nur deren zwei Lazariterklöster; neben Seedorf noch das etwas jüngere Gfenn bei Dübendorf im Kanton Zürich.
Die Lazariter, ursprünglich ein Spitalorden zur Pflege der Aussätzigen in Siechenhäusern, wurden bald auch ein Ritterorden zur Verteidigung des Heiligen Landes. Die Lazariterhäuser bildeten in der Regel Doppelklöster, mit einem Brüder- und einem Schwesternhaus. Ihre Einkünfte bezogen sie - auch in Uri - aus Bruderschaftsgeldern (aus jährlichen Beiträgen gesunder Laien) und aus ihrem verbrieften Recht, zu gewissen Zeiten Almosen sammeln zu dürfen. Die Entstehung des Lazariterhauses in der Zentralschweiz ist nicht zufälliger Natur. Seedorf lag doch an der zunehmend immer wichtiger werdenden europäischen Verbindung zwischen Norden und Süden über die Alpen. Dort übernahm das Kloster, im Sinne des Ordens, die Pflege der Pilger.
Mit dem Ende der Kreuzzugszeit und vielleicht auch mit der Aussätzigenbetreuung durch andere Orden und einem Zurückgehen dieser Krankheit verloren die Lazariter an Bedeutung.
Heute ist der Lazarus-Orden eine moderne Gemeinschaft mit historischem Fundament. Der Zweck der Grand Bailiwick of Switzerland gilt der Bewahrung und der Pflege der alten ritterlichen Traditionen und der Mildtätigkeit. Unsere Mitglieder, die aus allen Bereichen der Gesellschaft stammen, halten die Ideale des christlichen Rittertums wie Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Besonnenheit und Selbstvervollkommnung hoch.